Entstehung der SVP/BGB Seuzach
Im späteren 19. Jahrhundert steckte die Landwirtschaft in einer grossen Krise. Der Absatz der Produkte war sehr schwierig. Angesichts der Berufssorgen liessen sich die Bauern etwas einfallen und gründeten 1874 eine Landwirtschaftliche Genossenschaft. Nebst den angestammten Aufgaben wurde die Allgemeinbildung ihrer Mitglieder auf kulturellem Gebiet durch Vorträge und Exkursionen gefördert. Durch Abordnung von geeigneten Kandidaten mischte sie auch in der Gemeindepolitik mit. Durch die Gründung des „Landwirtschaftlichen Gemeindevereins“ 1895 konnten diese Aufgaben auf mehr Mitglieder verteilt werden.
Die Auswirkungen des Weltkrieges 1914/18 zusammen mit der Furcht einer „Unterwanderung von links“ (Generalstreik, Bürgerwehren) erschien es ratsam, eine selbständige Organisation zu schaffen für politische und kulturelle Belange der Mitglieder. 1918 erfolgte die Gründung der Bauernpartei Seuzach. Sicher ist es kein Zufall, dass im gleichen Jahr die „Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei“ des Kantons Bern unter Führung von Bundesrat Rudolf Minger ausgerufen wurde. Seuzachs Bauernpartei entwickelte sich nur zaghaft und erlangte auf Gemeindeebene nie eine überragende Bedeutung. Unter der Führung von Jakob Stucki-Keller, Wiesental Unterohringen, bekam die umbenannte „Bürgerpartei Seuzach“ neue Statuten.
Die Neugründung erfolgte am 7. Mai 1933 mit einem Jahresbeitrag von einem Franken pro Mitglied. Durch Mitgliederwerbung und zahlreichen Aktivitäten entwickelte sich ein starkes politisches Gebilde. An der ersten Generalversammlung der Bürgerpartei am 11. April 1934 war der Kassabestand von 17 Franken noch kein Grund, den Jahresbeitrag zu erhöhen. Dieser blieb bis Ende des zweiten Weltkrieges gleich hoch bzw. niedrig.
Am 7. Juli 1945 erfolgte die Umbenennung zur „Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei“. Der Jahresbeitrag wurde auf 5 Franken angehoben, da an den Kantonalverband Abgaben entrichtet werden musste. Das Leitziel der Partei war die Basis-Erweiterung, weg von der reinen Bauernpolitik. Man strebte einen Zusammenschluss mit den vielen Gewerbetreibenden, Angestellten und auch Leuten aus Arbeiterkreisen an. Der Kampf für einen starken Mittelstand war seit jeher oberstes Gebot. Nach Jakob Stucki-Keller wechselte das Präsidium in kürzeren Abständen. Am beständigsten war der Posten des Kassiers; volle 25 Jahre, nämlich von 1945 – 1970, versah Hans Steinmann-Nägeli aus Unterohringen dieses verantwortungsvolle Amt.
Der laufenden Umstrukturierung der Seuzemer Bevölkerung Rechnung tragend, erfolgte 1973 die Namensänderung in „SVP/BGB-Mittelstandspartei Seuzach“. Intensive Werbung und nicht erlahmende Aktivitäten trugen zu einer starken Entwicklung bei. Seit 1980, als auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene der einheitliche Name „Schweizerische Volkspartei“ eingeführt wurde, heisst die Partei „SVP Seuzach-Ohringen“. Ein wichtiges Leitziel ist „Öffnung“. Das heisst, den interessierten Seuzemer und Ohringer Frauen und Männern aller Volksschichten, welche aus ihrer staatsbürgerlichen Einstellung heraus mit Überzeugung zu den Grundsätzen der SVP stehen wollen, die Mitgliedschaft zu ermöglichen.
Im Weiteren ist es auch die Aufgabe der Ortspartei, nicht nur die kantonalen und nationalen Interessen zu verfolgen, sondern unseren Gemeindebewohnern eine gute politische Unterstützung zu bieten und gegenüber der Gemeinde zu vertreten, den Behördenmitgliedern die nötige Unterstützung sicherzustellen und gute Nachfolge- und Ersatzkandidaten in Behörde und Kommissionen zur Verfügung zu stellen. Unsere Homepage gibt laufend Auskunft über aktuelle Abstimmungen, Anlässe und Versammlungen. Die Mitglieder haben auch die Möglichkeit, an Delegiertenversammlungen teilzunehmen und sich auch für Ämter zur Verfügung zu stellen.
Die Schweizerische Volkspartei ist mit mehr als 90’000 Mitgliedern die grösste Partei der Schweiz. Die SVP-Familie lebt von einer ausserordentlich gesunden Durchmischung mit Menschen aus jeder Generation und jeder Bevölkerungsschicht. Wenn Sie SVP-Mitglied werden wollen, so füllen Sie bitte das untenstehende Formular aus. Sie treffen eine gute Wahl.
Diese Angaben wurden dem Buch „Erinnerungen an das frühere Seuzach“ von Adolf Greuter entnommen.
Präsidenten ab 1933 (gemäss Angaben von H. U. Peter)
- 1933 – 1945 Jakob Stucki-Keller sen.
- 1945 – 1951 G. Angst
- 1951 – 1958 Jakob Stucki jun.
- 1958 – 1970 August Ackeret
- 1970 – 1982 Hans-Ulrich Peter
- 1982 – 1986 Hans Uhlmann
- 1986 – 1990 Karl Steinmann
- 1990 – 1996 Hans Badertscher
- 1996 – 2001 Erwin Röll
- 2001 – 2002 Karl Steinmann
- 2002 – 2017 Dario Casa
- 2017 – Urs Christener
SVP Seuzach-Ohringen